Nach Niederösterreich hat nun auch Kärnten gewählt. Während der amtierende SPÖ-Landeshauptmann Peter Kaiser klare Verluste einstecken musste, konnten die Freiheitlichen leicht zulegen. Besonders erfreulich fällt das Ergebnis unter der Jugend und den Arbeitern aus: Dort hat die FPÖ mit über 30 Prozent besonders stark abgeschnitten.
Peter Kaiser hat sein erklärtes Wahlziel von 40 Prozent deutlich verfehlt. Mit einem schwachen Ergebnis von nur 38,9 Prozent muss die SPÖ den Verlust von drei Mandaten im Landtag hinnehmen. Schuld daran ist – neben der bundesweiten Krise der Sozialdemokraten – vor allem die repressive Linie Kaisers während der Corona-Politik – er hatte etwa öffentlichkeitswirksam „Impfarmbänder“ gefordert. Passend dazu hatte er im Wahlkampf die „Impfgegner-Prüglerin“ Heidelinde Weis in sein Unterstützungskomitee geladen. Auch sein offensives Fischen im migrantisch-muslimischen Wählerpool dürfte ihm der ein oder andere übel genommen haben. Die Rechnung dafür bekam der „Landeskaiser“ nun eindrücklich präsentiert – auch wenn man seitens der SPÖ bemüht ist, den Verlust von mehr als 9 Prozentpunkten klein zu reden.
FPÖ konnte dazugewinnen
Die Freiheitlichen belegen wie bereits in Niederösterreich klar den zweiten Platz und konnten sogar knapp zwei Prozentpunkte dazugewinnen. Ein zusätzliches Mandat geht sich dadurch allerdings nicht aus. Der Grund für das vergleichsweise geringe Plus dürfte im Antreten des opportunistischen „Team Kärntens“ unter Ex-SPÖ-Politiker Gerhard Köfer zu suchen sein. Während Köfer 2017 den Corona-Rebellen Martin Rutter aufgrund dessen geäußerter Migrationskritik nach medialem Druck der Partei verwiesen hatte, setzte er im aktuellen Wahlkampf selbst auf dieses Thema (O-Ton: „Asyl-Attacke“) und versuchte damit, der FPÖ Stimmen abzugraben. Die Systemmedien spielten dieses Spiel mit und räumten dem „Team Kärnten“ überraschend viel Raum in der Berichterstattung ein – nicht zuletzt, um damit der FPÖ zu schaden.
FPÖ ist die Partei der Jugend und der Arbeiter
Doch für die Freiheitlichen gibt es dennoch Grund zur Freude: Ihr klarer migrationskritischer Kurs unter Herbert Kickl findet – wie bereits in Niederösterreich ersichtlich – vor allem bei der Jugend großen Anklang. Mit knapp 32 Prozent schnitt man bei den unter 29-Jährigen mit Abstand am Besten ab, auch das Ergebnis der Altersgruppe 30 bis 59 liegt mit 28 Prozent noch klar über dem Gesamtergebnis. Auch ihre Position als Arbeiterpartei konnte die FPÖ eindrücklich unter Beweis stellen: Bei den Erwerbstätigen ohne Matura gehen die Freiheitlichen mit 34 Prozent als klarer Wahlsieger hervor (SPÖ: 32 Prozent). Die Systemparteien SPÖ und ÖVP konnten wieder einmal – ein altbekanntes Problem – bei den Älteren punkten. Bei den über 60-Jährigen erreichte die rot-schwarze Regierungskoalition ein Ergebnis von insgesamt 69 Prozent.
Kluft der Geschlechter
Ein weiterer interessanter Aspekt der Wahl ist die „Kluft der Geschlechter„, die sich insbesondere an den rechten und linken Rändern bemerkbar machte. So hätten die Grünen mit einer rein weiblichen Wählerschaft den Einzug in den Landtag mit fünf Prozent geschafft – in der Realität wurde dieser mit 3,9 Prozent erfreulicherweise klar verfehlt. Konservative weibliche Wähler tendieren hingegen stark zur ÖVP statt zur FPÖ – die Schwarzen konnten knapp 20 Prozent der Frauenstimmen für sich verbuchen. Das wirkt sich auch bei den Blauen aus: Bei den Männern erreichen die Freiheitlichen 28 Prozent, bei den Frauen „nur“ 21 Prozent.
Das Wahlergebnis in Kärnten stimmt angesichts dieser Analyse durchaus zuversichtlich – die nächsten Landtagswahlen werden am 23. April in Salzburg geschlagen. Dort hat die FPÖ mit Spitzenkandidatin Marlene Svazek die Chance, für das nächste Ausrufezeichen zu sorgen.
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