Seit zwei Jahren sorgt die rechte Aktivistengruppe „Junge Tat“ mit spektakulären Aktionen für Schlagzeilen in der Schweiz. Damit einher ging eine fortwährende mediale Dämonisierung. Ein Journalist berichtet nun erstmals differenzierter über die Gruppe – und sorgt damit für ein Aufheulen am linken Gesellschaftsrand.
Das Arbeitsfeld politischer Aktivistengruppen liegt in Protest und Interventionen. Das darauf folgende Medienecho kann als Gradmesser für den oppositionellen Charakter der Gruppen dienen: Politisch konforme Gruppen, die herrschende Erzählungen verbreiten, erhalten Presseartikel, die sich wie Werbeinserate lesen. Jüngstes Beispiel: die Inszenierung der Klima-Kleber vom Gotthard. Die „Junge Tat“ gehört nicht zum herrschenden Ideologieapparat, sondern rüttelt mit gewaltfreien Aktionen an dessen Hegemonie. Doch der Journalist Kurt Pelda hat es nun gewagt, zur Abwechslung einmal mit den Aktivisten, statt nur über sie zu sprechen. Der im Anschluss verfasste Artikel führte zu roten Köpfen am linken Rand.
Eine differenzierte Betrachtung
Dabei befasst sich der Bericht von Pelda durchaus kritisch mit der Gruppe. Für die Empörung reicht jedoch schon die Tatsache aus, dass er sich mit den Aktivisten unterhalten hat und deren Standpunkte im Artikel unverfälscht wiedergibt. Dabei verzichtete er auf tendenziöse Unterstellungen und haltlose Vorwürfe, sondern bezieht sich auf konkrete Inhalte und Forderungen. Für linke Meinungswächter auf Twitter war dies Grund genug, um ihm absurderweise selbst eine Nähe zu Rechtsextremismus vorzuwerfen. Der inhaltslose Charakter des «Rechtsextremismus»-Vorwurfs tritt damit deutlich zu Tage.
Scheinheilige Empörung
Der inszenierte Aufschrei versucht gar nicht erst, sich hinter einer demokratischen Maske zu verbergen. Zum Wortführer schwang sich ein selbsternannter „Experte“ namens Marko Kovic auf. Der fadenscheinige Vorwurf: Mangel an „Einordnung“. Die Worthülse dient zur Verschleierung eines argumentativen Taschenspielertricks: Falsche Behauptungen aufstellen, um somit anderen Meinungen den Wahrheitsgehalt abzustreiten.
Haltlose Unterstellungen
Kritik am stattfindenden Bevölkerungsaustausch wird beispielsweise damit zurückgewiesen, dass es sich um eine „Verschwörungstheorie (jüdischer) Eliten“ (Kovic) handeln soll. Auf ein geplantes, konspiratives Vorgehen beziehen sich jedoch weder die Aktivisten noch der Wortschöpfer Renaud Camus. Im Gegenteil stellte dieser in seiner Schrift „Der Große Austausch“ klar, dass der Begriff einen Prozess bezeichnet. Das konspirative Vorgehen einer geheimen Gruppe ist eine haltlose Unterstellung, entsprungen aus den Köpfen politischer Gegner. Weitere Vorwürfe folgten diesem Muster. Der Spruch „It’s okay to be white“ (Es ist in Ordnung, weiß zu sein) wird etwa zur rassistischen Hetzkampagne umgedeutet.
Junge Tat: „Differenzierter Journalismus“
Der Online-Mob fühlte sich durch die verzerrte Darstellung jedenfalls bestärkt. Nach eigener Aussage wurden Pelda’s Privatnachrichten mit Beleidigungen und Drohungen geflutet. Auf Twitter bezeichnete ein Aktivist der Jungen Tat – er wurde von Pelda selbst interviewt – den Bericht, trotz des kritischen Inhalts, als „ein gutes Beispiel für differenzierteren Journalismus„. Zur Hetzkampagne gegen den Journalisten äußert er sich gegenüber dem Heimatkurier folgendermaßen:
„Kurt Pelda hat mit diesem Artikel erstmals einen Schritt in Richtung differenziertem Journalismus getätigt. Trotz unnötiger Wiederholungen alter Jugendsünden einzelner Aktivisten, sowie dem teilweise unachtsamen und falschen verwenden primitiver Schlagworte wie bspw. ‚Rechtsextrem‘, unterstützen wir eine solche Berichterstattung. Linksextreme ‚Journalisten‘ wie Marko Kovic klagen Kurt Pelda nicht aufgrund eines journalistischen Missstands an, sondern vielmehr weil Pelda nicht das Linke Framing übernimmt und uns neutral gegenübertritt. Wir verweisen auf den Artikel damit sich jeder selbst eine Meinung bilden kann.„
Debatte statt Denkverbot
Klar ist: Die Konsequenzen des Bevölkerungsaustauschs treten immer deutlicher ins Bewusstsein der Gesellschaft. Eine Debatte über die Missstände und den Prozess lässt sich nicht unterdrücken – ebenso wenig tragen haltlose Unterstellungen zu einer Lösung bei. Denn einen Schweigebann über wahrnehmbare Phänomene zu verhängen, lässt diese nicht verschwinden. Feindselige Vorwürfe gegen Kritiker des Bevölkerungsaustauschs schwächen dessen katastrophale Auswirkungen nicht ab. Statt Maulkorb, Repression und Denkverbot braucht es daher eine offene Debatte.
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