Angesichts des Höhenfluges der AfD schrillen in der Bundesrepublik sämtliche Alarmglocken – wenig verwunderlich, dass das System nun zum Angriff schreitet. Den Anfang machte kürzlich ein antideutscher Journalist der WELT, der den Publizisten und AfD-Mitarbeiter Benedikt Kaiser in einem Artikel zu denunzieren versuchte. Doch die Partei hat dazugelernt – und lässt den Spaltungsversuch ins Leere laufen.
Ein Kommentar von Philipp Huemer
Das hat sich der Springer-Journalist Frederik Schindler, ehemals Schreiberling für das antideutsche Magazin „Jungle World“ und der linken „TAZ“, wohl anders vorgestellt. Als die WELT vor wenigen Tagen seine „Recherche“ zu einem Mitarbeiter des Thüringer AfD-Politikers Jürgen Pohl publizierte, erhoffte er sich seinen ganz persönlichen journalistischen Coup. Doch das Gegenteil trat ein: Seine vermeintlichen „Enthüllungen“ über die Vergangenheit des beliebten Publizisten Benedikt Kaiser führten zu einer regelrechten Solidarisierungswelle innerhalb des rechten Lagers und der Partei. Das zeigt: Die AfD hat in den letzten Jahren erfreulicherweise dazugelernt und die Distanzeritis zumindest in Teilen abgelegt.
Durchschaubarer Versuch
Denn der Versuch der Spaltung war offenkundig. Benedikt Kaiser zählt seit Jahren zum festen Bestandteil des rechten Milieus der Bundesrepublik und hat als einflussreicher Akteur des neurechten Instituts für Staatspolitik wichtige Positionen und Debatten geprägt (Stichwort: Solidarischer Patriotismus). Seine Beschäftigung bei einem AfD-Politiker im Bundestag ist für alle, die das notwendige Zusammenspiel von Partei und Vorfeld begreifen, ein folgerichtiger Schritt. Von der Absurdität der Denunziation zeugt zudem der Fakt, dass man für die Schmutzkübelkampagne gegen den Mitte-30-jährigen Familienvater bis ins Jahr 2006 zurückgehen muss.
Die richtige Haltung
Kaiser selbst reagierte angesichts der Vorwürfe mustergültig und liefert damit ein Lehrbuch-Beispiel für den Umgang mit allzu neugierigen Journalisten. Anstatt auf das verhängnisvolle Spiel der ewigen Rechtfertigung einzugehen, erteilte er dem Schnüffler eine klare Absage:
Aber, niemals vergessen: Persönliche Rechenschaft schuldet man seiner Familie, seinen Freunden, seinem Arbeitgeber, ehrlich Interessierten usw.
Wem man niemals Rechenschaft schuldig sein wird: Linksaußen-Sound-Autoren, die im Denunziationsstil Fragekataloge senden.
Diese…
— Benedikt Kaiser (@benedikt_kaiser) May 28, 2023
Die AfD bleibt stabil
Doch nicht nur Kaiser reagierte richtig – auch maßgebliche Politiker der AfD trugen mit ihrer raschen öffentlichen Solidarisierung dazu bei, den Spaltungsversuch ins Leere laufen zu lassen. Der Düsseldorfer AfD-Politiker Marco Vogt bekannte, Kaiser Anfang des Jahres 2023 für einen Vortrag eingeladen zu haben – dies würde er jederzeit wieder tun. Der Vize-Chef der Jungen Alternative, Tomasz Froelich, bekundete auf Twitter seine Solidarität und merkte spitzfindig an, dass Benedikt Kaiser „zumindest nie antideutsch“ war oder gar für die Welt oder TAZ geschrieben hätte. Auch Dr. Maximilian Krah, EU-Abgeordneter der AfD, sprach von einer „Hasskampagne gegen die AfD„. Die JA Schleswig-Holstein machte klar: „Wir lassen uns nicht von linken Journalisten vorschreiben mit Wem wir zusammenzuarbeiten haben!“
Wer sind die Quertreiber?
Dennoch bleibt ein bitterer Beigeschmack. Denn wie eine aufmerksame Landtagsabgeordnete der LINKEN bemerkte, handelte es sich bei der versuchten Denunziation von Benedikt Kaiser bereits um den zweiten Artikel „vom gleichen Autor, der sich mit Mitarbeitern der AfD im Bundestag beschäftigt„. Das sei nur durch das „Durchstechen“ aus den eigenen Reihen erklärbar. Sowohl Krah („Man kann von den Angegriffenen auf die Angreifer schließen„) als auch der ehemalige AfD-Politiker Frank Paseman bestätigen diese Beobachtung:
Hier hat Antifa-@kerstinkoeditz völlig Recht. Es wird seitens der „eigenen Leute“ seit langem durchgestochen und gezielt Kampagnen gegen eigene Parteimitglieder inszeniert. Ich persönlich halte den infrage kommenden Personenkreis für überschau- und einkreisbar. Diese Denunzianten… https://t.co/Xy9v9kYwCC
— Frank Pasemann 🇩🇪 (@Frank_Pasemann) May 28, 2023
Für die AfD gilt es angesichts der gehäuften Attacken geschlossen und diszipliniert zu bleiben und den von Michael Scharfmüller (Info-Direkt) geprägten Leitsatz zu beherzigen: „Wer sich distanziert, verliert!“. Natürlich gilt zudem wie immer: „Der größte Lump im ganzen Land ist und bleibt der Denunziant“ – inklusiver jener, die ihn füttern.
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