In nur 48 Stunden landeten 1.200 Migranten auf El Hierro im Atlantischen Ozean Die kleine kanarische Insel versinkt im Chaos. Man fühlt sich von der europäischen Politik im Stich gelassen und hat Angst, das „Lampedusa im Atlantik“ zu werden.
Seit Jahresbeginn landeten bereits 15.000 Migranten auf den Kanarischen Inseln, die westlich der marokkanischen Küste liegen. In den letzten Tagen spitzte sich die Lage immer weiter zu. Vor allem auf der kleinsten der kanarischen Inseln, El Hierro: In nur zwei Tagen waren Anfang der Woche auf der 11.000-Einwohnern-Insel fast 1.200 Migranten gelandet. Einige Medien sprechen bereits vom „spanischen Lampedusa“.
Von der Regierung im Stich gelassen
Die Situation sei „unhaltbar“ sagte der kanarische Regierungschef Fernando Clavijo am Freitag gegenüber dem TV-Sender Antena 3. Der konservative Politiker warf der linken Zentralregierung in Madrid Tatenlosigkeit vor. „Wir sind fassungslos und perplex über das Schweigen einer spanischen Regierung, der die Ereignisse im Zusammenhang mit der Migration und der Druck, dem alle Kanaren ausgesetzt sind, anscheinend völlig egal sind“, so Clavijo.
Asylanten fast ausschließlich Männer
Wie auch an den Küsten im Mittelmeer, sind die meisten der Ankömmlinge junge Männer. Am Freitag landeten den amtlichen Angaben zufolge insgesamt 518 Asylanten auf El Hierro. Darunter befanden sich lediglich acht Frauen und 26 Minderjährige. Die überwiegende Mehrheit stamme aus Ländern südlich der Sahara, hieß es.
Es braucht eine Politik der geschlossenen Grenzen
Der einzig effektive Weg, um die riskanten Migrationsströme über das Mittelmeer und den Atlantik zu unterbinden, ist eine strikte Politik der geschlossenen Grenzen. Wenn Europa Migranten keine Anreize bietet und stattdessen die Außengrenzen konsequent geschlossen hält, wird keiner die riskante Überfahrt auf sich nehmen. Bereits in den Jahren 2013-2014 führte die australische Regierung eine konsequente „No-Way-Strategie“ ein, die zu einem erfolgreichen Abbruch illegaler Migrationsströme führte und damit zahllose Leben retten konnte. Diese Strategie braucht es in Europa dringender denn je.