Fast zwei Jahre nach Kriegsbeginn stehen etwa 4,2 Millionen Ukrainer in der Europäischen Union unter „temporären Schutz“. In den östlichen EU-Ländern wird ihre Zahl zwar weniger, in westlichen Ländern steigt sie hingegen. Viele wollen nicht mehr in ihre Heimat zurückkehren – mit verheerenden Folgen für Aufnahme- und Herkunftsland.
Die Migrationsbewegungen innerhalb Europas haben seit dem Krieg zwischen Russland und der Ukraine drastisch zugenommen. Stand September sind 4,2 Millionen Ukrainer im EU-Raum untergekommen und stehen dort unter temporären Schutz. Die meisten davon, genauer 28 Prozent, leben in Deutschland, weitere 23 Prozent befinden sich in Polen und knapp 9 Prozent in Tschechien.
Zuwachs nur in den „gastfreudigen“ Länder
Aktuell verlassen nur wenige Ukrainer ihre Heimat. Viele Länder verzeichnen gar eine Abwanderung: In Tschechien haben die ukrainischen Schutzempfänger um zwei Prozent und in Slowenien um fast fünf Prozent abgenommen. Lediglich die Bundesrepublik (+ 1,6 Prozent), die Niederlande (+ 2,8 Prozent) und Irland (+ 3.2 Prozent) verzeichnen einen Zuwachs an ukrainischen Flüchtlingen. Wie genau die Wanderungsbewegungen verlaufen, ist unklar.
Attraktive Sozialsysteme verhindern die Heimkehr
In Tschechien, wo Ukrainer lediglich 130 Euro monatlich erhalten und einer Arbeit nachgehen müssen, nimmt die Zahl ab. Die absolute Zahl steigt vor allem in gastfreundlichen Ländern. In der Schweiz lässt sich sogar ein Anstieg von 2,4 Prozent verzeichnen. Flüchtlinge bekommen dort unkompliziert Sozialhilfe, Miete und Krankenversicherung bezahlt, dürfen ihr Auto behalten und erhalten eine Arbeitserlaubnis (welche nur selten genutzt wird). In Österreich belaufen sich die Kosten für die Sozialgelder von Ukrainer bereits auf mehr als 50 Millionen Euro. Auch in Deutschland lockt das Bürgergeld Ukrainer ins Land, wie eine Studie einer SPD nahen Stiftung zeigt.
Ukrainer beuten Gastländer aus
Mittlerweile häufen sich die Berichte über ausgenutzte Gastfreundschaft. An Dreistigkeit kaum zu überbieten ist ein Fall aus der Schweiz. Eine Kiewer Familie reiste noch vor Ausbruch des Krieges urlaubsbedingt in die Schweiz und wollte dann bei Kriegsausbruch den „Schutzstatus“ erhalten. Der Steuerzahler zahlte der Familie fortan Miete, Krankenkassenbeiträge und Taschengeld. Der Vermieter, der die luxuriöse Unterkunft zur Verfügung stellte, wurde nach unzähligen Luxusferien, dicken Autos und üppigem Essen misstrauisch und recherchierte. Er fand heraus, dass sich ein Luxus-Catering und mehrere Immobilien in Kiew im Besitz der Familie befinden. Darauf wollte sich auch das Amt über das Einkommen der Familie informieren. Die Anfragen blieben unbeantwortet. Als die Ukrainer endlich aus „ihrem“ Apartment auszogen, hinterließen sie einen Sachschaden von 24.000 Franken, welcher bis heute nicht beglichen wurde.
Demographische Katastrophe
Die Folgen dieser Einwanderungswelle trifft nicht nur die Gastländer, sondern auch die Ukraine, welche dadurch vor einem demographischen Kollaps steht. Erschwerend kommt hinzu, dass knapp die Hälfte der Ukrainer nicht in Erwägung ziehen, in ihre Heimat zurückzukehren. Aufgrund von Abwanderung und kriegsbedingten Verlusten unter den leistungsstärkeren Bevölkerungsschichten, fehlender Bereitschaft zur Rückkehr und der enorm tiefen Geburtenraten hängt die Zukunft des ukrainischen Volkes am „seidenen Faden“.