Eine Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung kommt zu einem besorgniserregenden Ergebnis: 72,9% der befragten türkischen Jugendlichen sind auswanderungswillig und würden gerne in einem anderen Land leben. Droht durch das Phänomen der Kettenmigration eine neue türkische Einwanderungswelle nach Europa?
Die Konrad-Adenauer-Stiftung hat im Zeitraum zwischen 20. Mai und 10. September 2021 eine Befragung unter 3.243 türkischen Jugendlichen im Alter zwischen 18 und 25 Jahren durchgeführt und kommt dabei zu einem besorgniserregenden Ergebnis. 62,8% der Befragten gaben an, die Zukunft in ihrem Land pessimistisch zu sehen, und gar 72,9% würden sich wünschen, in einem anderen Land zu leben. Besonders brisant: die Befragung wurde noch vor der einschneidenden Inflation im Herbst durchgeführt.
Kettenmigration: droht neue Einwanderungswelle?
Der Begriff Kettenmigration bezeichnet das Phänomen, dass Migranten einem bereits ausgewanderten Familienmitglied oder Bekannten in ein gewisses Gebiet folgen, da darüber bereits Informationen vorhanden sind und gewisse Voraussetzungen gegeben sind. In Deutschland lebten im Jahr 2020 etwa 2.757.000 Türken , in Österreich hatten im selben Jahr knapp 119.000 Menschen die türkische Staatsbürgerschaft und 152.000 Menschen wurden in der Türkei geboren. Verschlechtert sich die politische und wirtschaftliche Lage in der Türkei weiter, könnte durch die Kettenmigration also durchaus eine neue Einwanderungswelle aus der Türkei nach Europa drohen.
Nationalismus und Migrationskritik
Doch die Befragung hat noch ein anderes interessantes Ergebnis hervorgebracht. Der Großteil der Befragten hat sich zum Nationalismus bekannt und ihre Heimatliebe als Grund genannt, weshalb sie trotz schlechter Perspektiven noch im Land bleiben würden. Zudem wünschen sich knapp 80% eine Reform der Flüchtlingspolitik, 56,8% würden syrische Asylanten wieder in ihre Heimatländer zurückschicken und 75,8% glauben, dass eine Integration von Syrern aufgrund kultureller Unterschiede nicht möglich sei.
Heuchelei und Doppelstandard
Dass die Konrad-Adenauer-Stiftung dennoch bemüht ist, die türkische Jugend als „gesellschaftsliberal und weltoffen“ zu bezeichnen, und zeitgleich betont, dass in der Türkei der Begriff Nationalismus „nicht negativ konnotiert“ sei und „in gewisser Weise eine Aufrechterhaltung und Orientierung an den Idealen der Republik Türkei bezeichnet“, sagt weniger über das Befragungsobjekt als mehr über die Heuchelei und den Doppelstandard der Stiftung selbst aus. Während man der eigenen Jugend Schuldkult und Masseneinwanderung zumutet, werden entsprechende Positionen in anderen Ländern relativiert und schöngefärbt.
Dabei sollte klar sein: Heimatliebe und Migrationskritik ist nicht nur das Recht der türkischen, sondern auch der europäischen Jugend!
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