Laut einem 44-seitigen Gutachten mehrerer Plagiats-Experten sollen insgesamt 73 Plagiats-Teile in der Dissertation von Alma Zadić nachgewiesen worden sein. Nun will die Universität Wien ein Plagiatsverfahren gegen die Grüne Justizministerin einleiten.
Bereits im Jänner stand die Doktorarbeit von Zadić unter Verdacht, nicht korrekt verfasst worden zu sein. Seitens Zadićs Büro wies man damals die Vorwürfe zurück. Ein anonymes Gutachten, dass vom Online-Medium Exxpress veröffentlicht wurde, soll dies nun bestätigen. In der 220-seitigen Doktorarbeit der Juristin Zadić wurden 73 Plagiats-Teile gefunden.
„Wenn sie Charakter hat, dann tritt sie zurück“
Auf Anfrage des Express überprüfte vor einigen Tagen ebenfalls der deutsche Plagiatsgutachter Martin Heidingsfelder das vorliegende Gutachten zu Zadićs Doktorarbeit “Transitional Justice in Former Yugoslavia. The Influence of the ICTY on the development of the rule of law in Bosnia and Herzegovina, Croatia and Serbia” aus dem Jahr 2017. Zadićs Arbeit sei ein klares Plagiat und dürfte keinen wissenschaftlichen Bestand haben, urteilt Heidingsfelder.
Im Gutachten zu Zadićs Dissertation hieße es: “Hätte die Verfasserin der Dissertation wirklich alle Stellen, an denen sie Gedanken in Form von Wortketten aus der Literatur bezogen hat, mit Quellen belegt, hätte fast jeder Satz der Arbeit eine Fußnote erhalten müssen. Dann aber wäre das Kriterium der Selbstständigkeit der Dissertation wohl nicht mehr erfüllt gewesen. Diesem Kriterium kann man schwerlich genügen, indem man fast ausnahmslos oder sogar ausschließlich bereits publizierte Sätze umschreibt”.
Es wäre nicht der erste Fall…
Aufgrund von Plagiatsnachweisen in wissenschaftlichen Arbeiten mussten in der Vergangenheit schon mehrere Politiker zurücktreten. Jänner letzten Jahres dankte Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP) ab und zwar ebenfalls aufgrund von Plagiaten – sowohl in ihrer Diplom- als auch in ihrer Doktorarbeit.
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