Die Wand hinter dem Rote-Armee-Denkmal am Schwarzenbergplatz wurde in den Farben der Ukraine bemalt. Eine Aktion, die in ihrer Belanglosigkeit die gesamte Reaktion des Westens zur Krise symbolisiert.
Auf dem Schwarzenbergplatz steht seit 1945 ein von der UdSSR errichtetes Denkmal für die „Befreiung“ Wiens durch die Rote Armee. Direkt hinter dem Denkmal schließt die Mauer des Palais Schwarzenberg an. Dessen Besitzer ließ die Mauer heute blau-gelb bemalen – in den Farben der Ukraine.
Symbolisch für den Umgang des Westens mit der Krise in der Ukraine: Man drückt verbal und „künstlerisch“ seine Sympathie aus, ist auch bereit, Flüchtlinge aufzunehmen, liefert sogar Waffen, aber militärisch ist die Ukraine nach wie vor auf sich alleine gestellt.
„Nazis“ immer noch Feind Nummer eins
Der Twitter-Account der russischen Botschaft interpretierte die Aktion folgendermaßen: Die Bemalung solle daran erinnern, dass auch Ukrainer in der Roten Armee gegen das „faschistische Ungetüm“ gekämpft haben, offensichtlich, um Gesicht zu wahren, aber wohl auch, um Putins Framing der Invasion als „Entnazifizierung“ zu bestärken.
Wie der Heimatkurier berichtete, verwenden in diesem Konflikt beide Seiten die „Nazikeule“, das heißt die Propagandatechnik, den Gegner mit dem Dritten Reich gleichzusetzen. Insbesondere Putin stellt sich gerne in die Tradition einer verklärten Roten Armee und begründet russische Interessen in Europa mit „Entnazifizierung“.
„Für die Unabhängigkeit der Völker“
Kurios angesichts der aktuellen Situation liest sich der Text auf dem Halbbogen des Denkmals: „Für die Freiheit und Unabhängigkeit der Völker Europas„. Tatsächlich war Russland damals wie heute eine imperiale Macht.
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