Jahr für Jahr steigen die Fälle von Kirchenasyl. Einst ein Instrument zum Schutz verfolgter und vogelfreier Personen, dient es heute nur noch der Abschiebeverhinderung. Damit setzen sich Kleriker über rechtliche Entscheidungen hinweg und bestätigen ihre Rolle als Teil der Asylindustrie. Staatlicherseits wohlwollend hingenommen – nehmen sie ihm doch Entscheidungen ab, die man selbst nicht treffen möchte.
Von ihrer einstigen Rolle als identitätsstiftender und spiritueller Institution könnten die Kirchen kaum noch weiter entfernt sein. Längst haben sich die evangelischen und katholischen Kirchenvertreter dem linksliberalen Zeitgeist angepasst und sich in bestehende Machtstrukturen eingefügt. Statt staatskritische Stimmen wie zu früheren Zeiten, vernimmt man von kirchlichen Vertretern nur die Übernahme und teils sogar weitere Pervertierung linksliberaler Narrative. Gläubige und stets kirchentreue Senioren werden aus ihrem Heim geworfen, um Platz für meist muslimische, häufig christenfeindlich eingestellte Migranten zu schaffen. Die Kirche als manifester Träger der christlich-abendländischen Zivilisation? Vielmehr agiert sie als ihr Totengräber, beispielhaft in ihrer Rolle als Profiteur und Förderer von Migrationsbewegungen.
Kirchenasyl im Trend
Auf die Spitze treibt der Klerus sein zerstörerisches Werk, wenn er die Abschiebung ausreisepflichiger Migranten durch die Gewährung von Kirchenasyl verhindert. Anfragen der AfD-Bundestags- und Landtagsfraktion in NRW enthüllten einen kontinuierlichen Anstieg der Fallzahlen in den letzten Jahren. Bereits 2017 und 2018 wurden bundesweit jeweils mehr als 1.500 jährliche Fälle aufgezeichnet. Daraus lässt sich noch nicht auf die genaue Personenzahl schließen, die deutlich über den Fallzahlen liegen dürfte. Erst seit 2019 wird die Personenzahl von Kirchenasyl-Fällen erhoben. 2020 sank die Zahl aufgrund von Corona auf 506 Personen ab, doch stieg sie im Jahr darauf wieder auf 1.231 Personen. Im letzten Jahr kratzte die Zahl der Kirchenasylanten bereits an der 2.000er Marke und erreichte damit einen neuen Rekord.
Staatliches Wohlwollen
Auch in NRW ist ein stetiger Anstieg zu verzeichnen. Zwischen 2019 und 2023 hat sich die Zahl der jährlichen Kirchenasylanten nahezu verdoppelt. Auf eine Anfrage der nordrhein-westfälischen AfD-Landtagsfraktion, wie die Landesregierung auf den Anstieg der Fallzahlen reagieren werde, wurde ausweichend geantwortet: die Entscheidung über die Gewährung von Kirchenasyl träfen allein die Kirchen. Seitens der Landesregierung bewerte man die Vorgänge nicht. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass Abschiebungen seitens migrationssüchtiger Regierungen ebenso unerwünscht sind. Sich jedoch offen über gesetzliche angezeigte und gerichtliche Entscheidungen hinwegzusetzen, ist der Politik noch zu heikel. Da vertraut man lieber auf den Sonderservice kirchlicher Abschiebeverhinderer.
Selbstherrlich und verlogen
Der konkrete Fall eines ausreisepflichtigen Syrers ist eines von vielen Beispielen der missbräuchlichen Gewährung von Kirchenasyl. Eigentlich hätte der Mann nach Bulgarien abgeschoben werden müssen, da er dort zuerst registriert wurde. Schon unter Merkel nie beachtet, setzte sich auch die evangelische Kirchengemeinde im rheinischen Hilgen-Neuenhaus darüber hinweg. Auf seine Bitte hin konnte der Syrer kurzerhand in der Gemeinde unterkommen und ist somit vor einer Abschiebung geschützt. In gewohnt selbstgerechter Manier sprechen Vertreter der Kirchengemeinde von christlicher Pflicht und bezeichnen sich absurderweise als „Schützer des Rechtsstaates“.
Angesichts des kirchlichen Handelns ist die Vereinbarkeit von Heimatliebe und kirchlicher Mitgliedschaft zu hinterfragen. Abgesehen von der Finanzierung oben geschilderter Auswüchse durch die Kirchensteuer hängt die Mitgliedschaft auch von der Gewissensfrage ab, inwieweit man das Treiben des Klerus noch mit einem christlichen Glauben vereinbaren kann.