Ein Schulleiter, der seine Schülerin wegen eines TikTok-Videos denunzierte und jetzt Systemjournalisten, die vermeintlich bösen Zahlen und Buchstaben hinterher schnüffeln. Ein Oberteil der Marke „Helly Hansen“ mit dem sinnfälligen Logo „HH“ soll Loretta angeblich zum Verhängnis geworden sein. Der paranoide „Krampf gegen Rechts“ macht vor nichts Halt.
In der Auseinandersetzung eines pflichtvergessenen Pädagogen und schamloser Polizisten mit einer unbescholtenen Schülerin, ihrer Familie und den Unterstützern aus Internet und Realwelt tritt ein weiterer Akteur hinzu. Die Junge Freiheit berichtete ausführlich über die hanebüchenen Vorwürfe, die seitens des Springerblatts Welt gegen die 16-jährige Schülerin aus Mecklenburg-Vorpommern vorgebracht wurden. Die „Beweisfotos“ der Polizei werden darin in einem besonders dumpfen Licht präsentiert. Mit peinlichen Assoziationsketten und hysterischer Empörung will man das Social-Media-Leben der minderjährigen Loretta skandalisieren.
Linksliberale Spurenleser
Um welche subtilen Codes der verbotenen Meinungen es dabei geht? Die Zahlenkombination 1161, eine Jacke der norwegischen Kleidungsmarke „Helly Hansen“ (gegründet 1877) und gewitzt präsentierte, patriotische Sprüche. Man ist sich keinesfalls zu schade, das stilisierte Logo der genannten Marke, das jedes ihrer Kleidungsstücke ziert, als Hinweis auf eine NS-affine Gesinnung heranzuziehen. Die Zahlen 1161, welche auf Lorettas TikTok-Profil auftauchten, stünden übrigens gemäß des Alphabets für Anti-Antifa. Gemeint sei damit eine ablehnende Haltung gegen der Antifaschistischen Aktion, welche übrigens seit ihrer Gründung 1932 bis heute in einer totalitären, gewalttätigen Tradition steht. An einer anderen Stelle wurde auf Instagram folgende Profil-Beschreibung gefunden: „heimat freiheit tradition, multikulti endstation“. Eine der bekanntesten Parolen der aktivistischen und gewaltfreien Identitären Bewegung, die sich zu der Sache auf ihre Art äußerte.
So what?
Was ist also das Problem? Dass die Gymnasiastin modische Kleidung und ihre Heimat mag? Dass sie mutmaßlich (mit ein bisschen Phantasie und Zahlenmagie) Linksextremisten von der Antifa ablehnt? Oder liegt es eher daran, dass die genannten Neigungen typisch rechts sind und sie damit gegen das politische Reinheitsgebot ihres Schulleiters und der Systemjournalisten verstößt? Die Geschichte hatte schon zu Beginn den Ruch des Totalitären an sich: niemand, der bei Trost ist, kann einen Polizeieinsatz mitten im Unterricht und die Gefährderansprache an eine minderjährige Schülerin wegen völlig legaler Social-Media-Aktivitäten verteidigen. Der Vorgang mag für manche possenhaft sein, für die zu Unrecht angegangene Familie stellt sie eine Belastung dar. Eine Belastung, die auf vielen Dissidenten im linksliberalen Deutschland liegt und in diesem Fall durchgebrochen ist.
Deutungskampf der Medien
An diesem Punkt kommen die Medien ins Spiel. Zu lange haben Systemmedien die Entwicklung der Bundesrepublik zu einem Hort der Gesinnungsschnüffelei und Denunziation hingenommen oder selbst befeuert. Ein derartig grotesker Fall, wie der am Richard-Wossidlo-Gymnasium in Ribnitz-Damgarten, kann bei den einen nur dazu führen, die Scheuklappen abzulegen und zu erkennen was ist. Oder er führt bei den anderen dazu, die herrschende Ideologie vehement vor dem Vorwurf des Irrtums zu verteidigen und den inquisitorischen Eifer noch etwas aufzudrehen. Tim Röhn hat sich für letzteres entschieden. Sein Wahl war schlecht. Der Schlumpfskandal von Ribnitz-Damgarten hat das Zeug dazu, zu einem memetischen Waterloo für das System zu werden.