Eine Anfrage der migrationskritischen Partei Vox ergab, dass die separatistische Regierung Kataloniens Gelder an islamische Organisationen vergab. Der Parteichef Abascal erhebt Vorwürfe. Der Anteil muslimischer Einwohner in Spanien ist mittlerweile auf beinahe 5 Prozent angewachsen und ein relevantes Wählerreservoir für Parteien.
Laut Bericht der spanischen Zeitung Gaceta stellte die Fraktion der Partei Vox eine Anfrage an die Regierung Kataloniens. Sie ergab, dass die Regionalregierung innerhalb von fünf Jahren mehr als 166.814,10 Euro an islamische Organisationen oder Vereinigungen ausgezahlt hatte. Das Geld kam aus den Kassen sowohl des Justiz- als auch des Präsidialministeriums. Ziel sei laut Santiago Abascal die Sicherung einer Unterstützung der regierenden Linksparteien ERC und Junts gewesen. „Dank Vox und ihrer Parlamentsarbeit werden Daten veröffentlicht, die sie sich zuvor nicht zu veröffentlichen getraut hatten“, fügte der Parteichef Abascal hinzu.
Islam in Spanien
Bis Ende 2023 lebten in Spanien 2.412.344 Muslime und damit 2,7 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Mittlerweile beträgt ihr Anteil an der spanischen Bevölkerung 4,96 Prozent. Das ist weniger als im Vergleich zu Deutschland (6,6 Prozent) und Frankreich (10 Prozent), doch der Trend ist wie im Rest Europas eindeutig – mit entsprechenden Folgen. Katalonien ist laut einer Studie der Denkfabrik Real Instituto Elcano besonders stark von islamistischen Terrorismus betroffen (35,8 Prozent aller Terroranschläge in Spanien von 2012 bis 2023). Für Parteien ist der wachsende Moslemanteil allerdings auch wichtig im Hinblick auf die ethnische Wahl. Möglicherweise deswegen die Geldzuwendungen der katalonischen Regierung.