Eine Umfrage des Instituts CSA hat ergeben, dass 67 Prozent aller Franzosen die Rückführung illegaler Einwanderer, wie es das britische Ruanda-Abkommen vorsieht, befürworten. Die Abschiebung in Drittstaaten unterstützen vor allem Wähler rechter Parteien, nur Linkswähler sind mehrheitlich dagegen.
Das Modell Großbritanniens, das die Unterbringung von Asylforderern und die Prüfung ihrer Verfahren in Ruanda vorsieht, macht Mode. Zumindest kann sich eine satte Mehrheit der Franzosen diesen Plan, der Anfang der Woche von der britischen Regierung verabschiedet wurde, auch für das eigene Land vorstellen. Asylforderer, die sich bereits in Frankreich aufhalten, würden gegen Bezahlung in ein sicheres Drittland außerhalb Europas abgeschoben, in angemessenen Unterkünften einquartiert und würden dort ihr reguläres Asylverfahren durchlaufen. Kein Wunder: eine Mehrheit der Franzosen von 69 Prozent lehnt auch den Bevölkerungsaustausch ab, wie der Heimatkurier berichtete.
Rechte dafür, Linke dagegen
95 Prozent der Wähler des Rassemblement National und 88 Prozent der republikanischen Wähler sind für ein Abschiebeabkommen. Der gesamte rechte Wählerblock kommt auf 89 Prozent Zustimmung. Wesentlich geringer wird sie bei der Mittepartei Renaissance von Ministerpräsident Emmanuel Macron, nämlich nur noch 67 Prozent. Bei den Linksparteien, die vor allem von der ethnischen Wahl profitieren und ein entsprechendes Wählerklientel anziehen, ist durchweg eine Mehrheit gegen ein Ruanda-Abkommen: nur 43 Prozent der Linkswähler halten es für unterstützenswert. Den geringsten Wert weist La France insoumise unter Jean-Luc Mélenchon auf, dessen Partei laut Studie die meisten Zustimmung unter Muslimen versammeln kann.