Erdogan nimmt seine türkischen Inflations-„Flüchtlinge“ nicht zurück

Knapp 10 Mrd. Euro hat die türkische Regierung seit 2016 erhalten, um illegale Migranten zurückzunehmen. Doch die Bilanz fällt äußerst mager aus – lediglich 2.140 Asylanten wurden tatsächlich zurückgenommen. Gleichzeitig explodieren die Ankünfte aus der Türkei – Abschiebungen finden jedoch so gut wie nicht statt.

Die Regierung des türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan erhielt seit 2016 genau 9,88 Milliarden Euro (Stand Oktober 2023) dafür, dass sie illegal einreisende Migranten nach Griechenland zurücknimmt. Doch sie tut es de facto nicht. In den sieben Jahren hat die Türkei nur 2.140 „Flüchtlinge“ wieder ihr Land gelassen, die illegal auf die griechischen Inseln und damit in die EU gelangt sind. Die meisten von ihnen kommen anschließend nach Deutschland.

Asylanten aus der Türkei

Das Bemerkenswerte an diesem Abkommen ist, dass ein großer Teil dieser „Flüchtlinge“ türkische Staatsangehörige sein dürften. 2021 stellten gemäß dem Bundesamt für Migration 7.067 Türken einen Erst-Antrag auf Asyl. 2022 waren es schon 23.938. Ein Jahr später dann 61.181 – ein Anstieg um 155,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr! 2024 kamen bereits rund 15.000 türkische Asylanten, ein Ende ist nicht abzusehen. Brisant: seit 2021 handelte es sich bei etwa 81 Prozent der Antragsteller um ethnische Kurden.

Sabotiert die Türkei Rückführungen?

Hauptmigrationsgrund ist die im April auf 69,8 Prozent gestiegene massive Inflation. Türkische Währungshüter rechnen damit, dass die Teuerungsrate im Mai auf 73 bis 75 Prozent steigen könnte. Unabhängige Volkswirtschaftler beziffern die Teuerungsrate schon heute auf 120 Prozent. Da wirtschaftliche Gründe keinen Asylgrund darstellen, befinden sich in Deutschland inzwischen mindestens 14.275 ausreisepflichtige türkische Staatsangehörige. Abgeschoben wurden im ersten Quartal 2024 von 2.776 vollziehbar ausreisepflichtigen Türken lediglich 449. Grund: Erdogan möchte seine Landsleute nicht zurücknehmen, sabotiert die Rückführungen. „Insbesondere akzeptiert die Türkei keine Charterflüge“, heißt es lapidar in Ministeriums-Akten gemäß BILD.DE.

Gastarbeiterkommen

Warum sich Deutschland seit Jahrzehnten von der Türkei auf der Nase herum tanzen lässt, ist für ein souveränes Land nicht nachvollziehbar. Die aktuelle Massenwanderung von Türken nach Deutschland erinnert fatal an das sogenannte „Gastarbeiterabkommen“. 1961 (also Jahre nach dem Höhepunkt des Wirtschaftswunders im Jahre 1955) wurde Deutschland seitens der Türkei bzw. USA gezwungen, arbeits- und perspektivlose Türken als sogenannte Gastarbeiter aufzunehmen. Schon damals wollten Million von Türken raus aus ihrer Heimat und sich in Deutschland niederlassen. Es haben sich rund vier mal so viele Türken für einen Platz als Gastarbeiter beworben als dann schließlich aufgenommen werden konnten (mehr dazu hier).

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