Kurz vor den Europawahlen zeigt sich: Es gibt eine klare Mehrheit für einen Rechtsruck in der Migrationsfrage. Während viele Politiker, auch aus rechten Parteien, das Thema nicht oder nur vorsichtig anpacken wollen, ist die Meinung der europäischen Völker zur Migration so eindeutig wie zu kaum einem anderen Thema.
Eine von BVA Xsight im Auftrag von ARTE Europe Weekly durchgeführte Umfrage bestätigt all jene, die sich politisch für Remigration einsetzen. Sieben von zehn Europäern sind mit der Migrationspolitik ihres Landes unzufrieden. Vor allem im deutschsprachigen Raum ist diese Zahl noch höher.
Europa will die Wende
Betrachtet man die Anteile derer, die in den einzelnen EU-Staaten eine Kehrtwende in der Migrationsfrage fordern, wird schnell klar: Die Europäer sind sich der Tragweite des Bevölkerungsaustauschs bewusst. In den meisten Staaten geht es nicht darum, ob eine Mehrheit für eine Wende hin zu weniger Migration oder gar Remigration ist, sondern nur darum, wie deutlich diese ausfällt. So fordern 90 Prozent der Griechen, 84 Prozent der Zyprioten, jeweils 78 Prozent der Iren und Österreicher sowie 77 Prozent der Bundesdeutschen ihre Politiker zu einer Umkehr in der Migrationsfrage auf. Auch in Bulgarien, Polen, Italien, Portugal, Spanien, Frankreich, Schweden und vielen anderen EU-Staaten liegt die Unzufriedenheit mit der Migrationspolitik bei über 70 Prozent. Es gibt keinen einzigen EU-Staat, in dem dieser Wert unter 50 Prozent fällt.
Erkennen Rechtspolitiker ihre Chance?
Die Zahlen sind also eindeutig. Die Europäer kennen die Lage bezüglich des Bevölkerungsaustauschs und, was noch wichtiger ist, sie wollen eine Wende. Das ist eine riesige Chance für rechte Politiker. Die Zeiten, in denen belanglosen Randthemen die Debatte beherrschten, sind vorbei. Die eigenen Völker verlangen mutige Positionen in den entscheidenden Fragen zur Zukunft des Kontinents. Jeder, der mit der aktuellen Migrationspolitik unzufrieden ist, ist ein potenzieller Unterstützer eines Remigrationskonzeptes von FPÖ, AfD und Co.