Todesdrohungen gegen Anti-Sklaverei-Aktivisten in England

Ein Aktivist gegen moderne Sklaverei hat in England Todesdrohungen erhalten. Der ursprünglich aus der Elfenbeinküste stammende Gründer von „Migrants at Work“ wurde selbst als Kindermigrant versklavt. Von den eigenen Verwandten.

Der Ivorianer Aké Achi hat Todesdrohungen erhalten. Auch seine Familie wird bedroht. Der Mann betreibt die britische NGO „Migrants at Work“, die sich gegen moderne Sklaverei in der Migration einsetzt. Achis Lebensweg ist mit seinem Grundwiderspruch typisch für migrantische Aktivisten seiner Art. Denn ohne die moderne Sklaverei, die er heute bekämpft, wäre er gar nicht erst in Europa.

Als Zehnjähriger von der eigenen Verwandtschaft versklavt.

Achi wurde in der Elfenbeinküste geboren. Mit zehn Jahren brachten seine Eltern ihn und die zwei Jahre ältere Schwester zum Flughafen, hängten ihnen die Dokumente um den Hals und setzten sie in ein Flugzeug nach Paris. Sie sollten in Frankreich arbeiten und mit dem Geld die Familie zuhause unterstützen. Dort angekommen landeten die Geschwister bei einem Verwandten, der sie schwer misshandelte. Da er der Sponsor ihres Visas war, konnten sie nichts gegen ihn tun, ohne des Landes verwiesen zu werden. Erst sechs Jahre später gelang es Achi zu fliehen und seinen Visastatus zu wechseln. Inzwischen ist er französischer Staatsbürger, lebt in England und betreibt eine NGO gegen moderne Sklaverei, die in den Nischen der modernen Masseneinwanderung existiert.

Auch in der legalen Migration blüht der Menschenhandel


Dabei geht es bei weitem nicht nur um illegale, die von ihren Schleppern abhängig sind, sondern auch um formell legale Migranten. Migration ist ein Milliardengeschäft und die Sponsoren von Arbeits- und Familienvisa haben erhebliche Möglichkeiten Migranten in eigentlich rechtswidrigen Abhängigkeitsverhältnissen zu halten. Die meisten dieser Migranten haben praktisch keine Rechtskenntnisse und selbst ihre Sprachkompetenz ist oft nur rudimentär.

Britische Polizei verweigert Hilfe

Aké Achis Organisation „Migrants at Work“ hat sich vor allem auf die Fälle moderner Sklaverei in der legalen Migration spezialisiert. Doch nur weil die Migration selbst legal war, bedeutet das nicht, daß hinter den Geschäften keine kriminelle Energie steckt. Das musste Achi nun herausfinden, er hat von unbekannten, die dazu angestellt seien „für Ordnung zu sorgen“, einen Drohbrief erhalten. Seine Zeit sei um, denn er habe ihrem Klienten zu hohe Verluste verursacht. Die Polizei wollte ihm auch nicht weiterhelfen. Der Fall wurde innerhalb von 20 Minuten geschlossen, weil er unter keine „Verbrechenskategorie“ falle. Der Verfall der britischen Polizei ist auch hier zu spüren.

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