Peinliche Videos und Fake News: Der ORF auf Tik Tok

Zensur aufgrund von vermeintlichen „Falschinformationen“ ist ein ganz beliebtes Instrument des Systems. Auf dieses greifen auch Mainstream-Medien besonders gerne zurück, um unliebsame Personen aus dem demokratischen Diskurs zu drängen. Nun darf ausgerechnet der ORF die eigene Medizin kosten.

Mit einer ziemlich lächerlich wirkenden Tanzeinlage „feierte“ der ORF-Moderator Armin Wolf gemeinsam mit seinen ORF-Kollegen den dritten Jahrestag des TikTok-Kanals „Zeit im Bild“. Hinter diesem Akt steckt wohl der Versuch, „cool“ zu wirken und die immer kritischere und rechtere Jugend doch noch in die eigenen Bahnen zu lenken. Anerkennung verdient allein der Videoproduzent für die Auswahl des Hintergrundliedes: „I think the apple’s rotten right through the core“. Die Freude des ORF währte jedoch nicht lange: Kurz nach Veröffentlichung des Tanzvideos erhielt der ORF-Account eine Warnung. Es wurden von TikTok Bedenken hinsichtlich der Verlässlichkeit der dort veröffentlichten Inhalte – über das Tanzvideo hinausgehend – geäußert.

Spekulation um nordkoreanische Hilfe für Putin

Am Montag veröffentlichte der ORF ein Video unter dem Titel „Geheimer Plan: Nordkoreanische Soldaten sollen für Putin kämpfen“, basierend auf Informationen des südkoreanischen Geheimdienstes. Doch TikTok versah das Video inzwischen mit einem Warnhinweis, der darauf hinweist, dass der Inhalt nicht verifiziert ist: „Achtung: Video wurde wegen unbestätigter Informationen markiert.“ TikTok vermutet also, dass der ORF möglicherweise falsche Informationen verbreitet. Infolgedessen wird das Video weniger Nutzern angezeigt, um die Verbreitung potenzieller Falschmeldungen einzudämmen. Der ORF wurde über diese Einschränkung informiert.

Wer hat nun recht?

Ob es sich beim Posting des ORF tatsächlich um Falschinformation handelt oder nicht, kann vorerst nur schwer beurteilt werden. Das liegt daran, dass die Quellen, auf die sich der südkoreanische Geheimdienst bezieht, nicht offen zugänglich sind. Westliche Medien schreiben jedoch, dass nordkoreanische Soldaten bereits in der Ukraine gesichtet worden sind. Sie alle beziehen sich jedoch auf Informationen des südkoreanischen Geheimdienstes. Durch die Einstufung des Videos durch TikTok wird diese Ansicht zumindest von einer nicht-westlichen Medienplattform relativiert. Wie die Wahrheit auch immer aussieht: Klar ist, dass weder westliche noch russische und chinesische Medien „neutral“ sind und beide nicht vor der Zensur kritischer Stimmen zurückschrecken.

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