Vor rund sechs Wochen ging die FPÖ bei den Nationalratswahlen als stärkste Kraft hervor. In einer aktuellen Umfrage gibt nun mehr als jeder dritte Befragte an, der Partei künftig seine Stimme geben zu wollen. Die Wähler haben das Koalitionsgeschacher offensichtlich satt.
Der 29.09. war für Österreichs Patrioten ein historischer Tag. Erstmals in der Geschichte des Landes schaffte es die FPÖ, zur stärksten Kraft bei einer Nationalratswahl zu avancieren. Mit 28,8 Prozent der Stimmen übertraf man nun auch die allmächtige ÖVP. Es war zudem das beste Wahlergebnis, das die FPÖ je bei einer Wahl einholte. Bis dato zumindest.
Auf dem Weg zur 50%-Marke?
Denn die neueste Umfrage der Lazarsfeld-Gesellschaft lässt hoffen. Sie sieht die Blauen bei 34 Prozent der Stimmen. Die ÖVP schafft es hingegen nur noch auf 23 Prozent. Umfragen geben zwar nur ein aktuelles Stimmungsbild wieder, doch ist eine Tendenz klar zu erkennen. Die FPÖ dürfte vor allem aufgrund der derzeitigen Koalitionsverhandlungen weiter in der Wählergunst aufsteigen.
Koalition der Verlierer
In Wien wiederholt sich nun das übliche abgekartete Spiel, das man bereits aus Thüringen oder Sachsen kennt. Mit aller Macht versucht das im Niedergang begriffene Parteienkartell, patriotische Kräfte von der Regierungsverantwortung auszuschließen. Eine Koalition der Verlierer zwischen ÖVP, SPÖ und einer weiteren Altpartei zeichnet sich ab. Bundespräsident Van der Bellen hat der Volkspartei dafür bereits den Regierungsauftrag erteilt.
Anders die österreichischen Wähler: Sie degoutieren es, dass ihr Regierungsauftrag an die FPÖ missachtet wird. Auf Dauer wird diese Haltung immer mehr Wähler zu den Blauen treiben. Bald bleibt dem Kartell nichts mehr übrig, als annähernd die Hälfte der Wählerstimmen zu ignorieren.