TikTok steht in den USA vor dem Aus. Offiziell geht es um „nationale Sicherheit“. Eine Plattform, die das westliche Establishment zunehmend herausfordert, wird zur Zielscheibe. Ein Angriff auf Meinungsfreiheit, Kreativität und Jugendkultur?
Das Verbot: Ein Schlag gegen die Meinungsfreiheit?
TikTok steht in den Vereinigten Staaten mit dem Rücken zur Wand. Bereits im letzten Jahr hatte der Bundestat Montana versucht TikTok zu verbieten, war am Ende aber vor Gericht gescheitert. Nun droht ein landesweites Verbot. Die Begründung? Angebliche Sicherheitsrisiken durch die Verbindung zur chinesischen Regierung. Deshalb wird stellt der amerikanische Gesetzgeber die Mutterfirma ByteDance nun vor die Wahl: Entweder muss sie die amerikansiche TikTok-Sparte verkaufen, oder TikTok wird in den Staaten verboten. Doch wie viel Substanz steckt hinter diesen Vorwürfen wirklich?
Ein Angriff auf die Jugend und die freie Debatte
TikTok hat sich in den letzten Jahren zu einer der wichtigsten Plattformen für junge Menschen entwickelt. Sie nutzen die App, um kreative Inhalte zu teilen, gesellschaftliche Themen zu diskutieren und Missstände zu kritisieren. Genau darin könnte das Problem für das Establishment liegen. Die Plattform bietet einen Raum, in dem traditionelle Medien und politische Eliten oft ins Hintertreffen geraten. Kritische Stimmen gegen Migration oder Gender-Themen, die auf anderen Plattformen wie Twitter oder Facebook oft unterdrückt werden, finden auf TikTok ein breites Publikum – zumindest theoretisch.
Jeder, der mit Zensur auf TikTok im westlichen Internet einmal zu tun hatte, weiß jedoch, wie absurd der Vorwurf ist, dass TikTok als verlängerter Arm der chinesischen Zensur agiert. Vielmehr läuft die Moderation in den westlichen Ländern nach lokalen Maßstäben. Wer Migrationskritik äußert oder die Gender-Ideologie hinterfragt, riskiert, gesperrt zu werden – und das nicht etwa wegen Kritik an Xi Jinping, sondern weil westliche „Community Standards“ das nicht zulassen.
Die Heuchelei des Westens
Die US-Regierung führt nationale Sicherheitsbedenken ins Feld, doch diese Argumentation wirkt zunehmend fadenscheinig. Laut CNN und The Verge gibt es bislang keine Beweise dafür, dass TikTok-Daten tatsächlich missbraucht oder in relevanter Weise an die chinesische Regierung weitergegeben wurden. Stattdessen scheint es um etwas anderes zu gehen: Kontrolle.
Während westliche Plattformen wie Meta oder Google eng mit der US-Regierung zusammenarbeiten und oft bereitwillig Inhalte zensieren, die der politischen Linie widersprechen, ist TikTok ein Außenseiter. Hier haben etablierte Akteure weniger direkten Einfluss – und das stört. Dass die Plattform insbesondere bei den jüngeren Generationen so beliebt ist, macht sie nur noch gefährlicher für jene, die die öffentliche Meinung dominieren wollen.
Wem nutzt das Verbot wirklich?
Ein TikTok-Verbot würde vor allem zwei Gruppen schaden: den Nutzern, die eine wichtige Plattform zur Meinungsäußerung verlieren, und den unzähligen kleinen Unternehmen, die TikTok als Marketing- und Einnahmequelle nutzen. Die großen Gewinner hingegen wären westliche Tech-Giganten, die die entstandene Lücke nur zu gerne füllen würden.
Während die USA sich als Verteidiger von Freiheit und Demokratie darstellen, greifen sie zu Maßnahmen, die den autoritären Systemen ähneln, die sie vorgeben zu bekämpfen. Ein Verbot würde nicht nur ein beispielloses Eingreifen in die digitale Freiheit bedeuten, sondern auch einen Präzedenzfall schaffen, der andere Plattformen gefährden könnte.
Freiheit in Gefahr
Das TikTok-Verbot in den USA entlarvt den wahren Zustand westlicher Demokratien: Die Meinungsfreiheit ist nur so lange heilig, wie sie den Eliten nicht gefährlich wird. Millionen junger Menschen könnten eine wichtige Plattform verlieren – und damit auch eine Stimme.