Eigentlich sollte dieses erste Editorial des Jahres 2025 „Krachend ins neue Jahr“ lauten. Angesichts der neuesten Meldungen schien das jedoch zu geschmacklos.
Während dieser Text geschrieben wurde, kam die Nachricht herein, dass in New York in der Nacht vom 1. auf den 2. Januar in einem Nachtklub 11 Menschen angeschossen wurdem. Zuvor hatte sich während der Jahreswende ein Nachahmungstäter des Attentäters von Magdeburg in New Orleans ausgetobt. In derselben Nacht explodierte vor einem Trump-Hotel in Las Vegas ein Tesla Cybertruck.
In Brüssel wurden dieses Jahr 32 Autos angezündet, und weil irgendjemand das besonders witzig fand, fielen auch noch 23 Elektroroller und Fahrräder den Flammen zum Opfer. In Frankreich forderte die Silvesternacht landesweit etwa 1.000 ausgebrannte Fahrzeuge. Inzwischen kursieren achselzuckende Kommentare, dass die meisten dieser Fahrzeuge angeblich von ihren Besitzern selbst angezündet würden, um die Versicherungssumme zu kassieren.
Dass Silvester regelmäßig Innenstädte in Brand gesetzt werden, hat sich so weit normalisiert, dass der Jahreswechsel zum „Tag des Versicherungsbetrugs“ verkommen ist, an dem niemand mehr feststellen kann, wer eigentlich einen Brandsatz geworfen hat.
Aufmerksamkeit erregen nur noch absurd außergewöhnliche Ereignisse. Wenn in Berlin etwa eine Kugelbombe gezündet wird, horchen noch alle auf, weil zunächst jeder googeln muss, was eine Kugelbombe überhaupt ist. (Es handelt sich dabei um einen Feuerwerkskörper, der aufgrund seiner Sprengkraft nicht an Privatpersonen verkauft werden darf und normalerweise in 200 bis 300 Metern Höhe zur Explosion gebracht wird.)
Es hat sich eine Normalisierung des Chaos und der Dysfunktion eingestellt, aus der nur noch extreme Spitzen herausragen. Und doch nimmt das Chaos weiter zu. Wir haben uns daran gewöhnt – sogar diejenigen, die sich vorgenommen hatten, sich nicht daran zu gewöhnen oder derlei nie als normal abzutun.
Der Cybertruck vor dem Trump-Hotel war wahrscheinlich ein politischer Anschlag. Der Täter in New Orleans beruft sich auf den „Islamischen Staat“. Was auch immer das heute noch bedeuten mag – jeder Quartalsirre kann sich die schwarz-weiße Fahne ins Zimmer hängen und das ist der Zweck den das Phantom „ISIS“ heute erfüllt: Die zufallsgenerierten Amokläufer der multikriminellen Wahnsinnsgesellschaft mit sowas ähnlichem wie einer Weltanschauung zu versorgen. Doch die alljährliche Zerstörung zum Jahreswechsel entspringt keiner politischen Ideologie, auch keiner islamistischen. Sie hat sich einfach eingebürgert. Das heißt: Erst wurde eingewandert, dann eingebürgert – und damit hat sich auch dieses Verhalten eingebürgert.
Eingebürgert hat sich allerdings weit Schlimmeres als Brandstiftung zu Silvester. In England kann seit über einem Jahrzehnt jeder, der es wissen will, erfahren, dass pakistanische Vergewaltigerbanden sich nicht nur an weißen Mädchen – oft nicht älter als 10 oder 11 Jahre – vergehen, sondern dass die Behörden sie dabei gedeckt haben, um „die Beziehungen zwischen den Rassen nicht zu gefährden“. Der Skandal brach erstmals im Herbst 2014 auf. Der Autor dieser Zeilen erinnert sich, damals als Praktikant einen wutentbrannten Text dazu geschrieben zu haben.
Es ist zumindest eine angenehme Neujahrsüberraschung, dass dieses Thema nun wieder ans Licht der Öffentlichkeit gelangt ist. Elon Musk, der sich kürzlich dazu bekannt hat, die westliche Welt mit indischen IT-Fachkräften fluten zu wollen, fordert nun Gefängnisstrafen – nicht nur für die Täter, sondern auch für die verantwortlichen Politiker. Wen er vor allem verantwortlich macht? Den amtierenden Premierminister Keir Starmer, der zur Hochphase der als „Grooming Gangs“ verharmlosten Sexsklavenringe von 2008 bis 2013 oberster Staatsanwalt des Landes war.
Währenddessen rückte auch in den Weihnachtsferien die russische Front in der Ukraine weiter vor. Eine Stadt nach der anderen fällt. Lange hat kaum jemand im Westen mehr die Mühe aufgebracht, diesem Krieg wirklich zu folgen. Auch für Kriege gilt die Logik der Medien: Der Frontverlauf war in den letzten anderthalb Jahren schlichtweg zu langweilig. Nun kommt Bewegung in die Sache.
Das langsame Vorrücken der Russen scheint ein Symbol für diesen merkwürdigen Moment in der Zeit zu sein, an dem wir wie im Winter eingefroren erscheinen. Alles bröckelt auseinander, aber alles scheint gleichzeitig erstarrt. Das Frühjahr beginnt in Deutschland mit Neuwahlen.
Es ist üblich, in solchen Editorials den Lesern für ihre Treue im vergangenen Jahr zu danken und ihnen für das kommende Jahr alles Gute zu wünschen.
Das wünsche ich Ihnen von Herzen. Passen Sie auf sich auf. Alles Glück der Welt – wir alle werden es in diesem Jahr 2025 brauchen.