Der erfolgreiche patriotische „Jungeuropa“-Verlag sieht sich aktuell mit einer absurden Klage konfrontiert. Auslöser dafür könnte der kontroverse Auftritt bei der vergangenen Buchmesse in Frankfurt sein. Grund genug, um mit dem Verleger Philip Stein ein Gespräch über den Vorfall zu führen!
Heimatkurier: Ihr erwähnt es ja schon in eurem Blogbeitrag, aber noch einmal für unsere Leser: Wer klagt euch eigentlich und warum?
Philip Stein: Der Kläger ist die Europa Verlage GmbH aus München. Federführend ist hier Christian Strasser, ein erfahrener Verleger, der in der Vergangenheit bereits große Verlagsgruppen führte und sein Handwerk u.a. an amerikanischen Universitäten erlernte.
Der offizielle Grund der Klage am Landgericht in Leipzig ist die Behauptung des Klägers, wir würden sozusagen das Renommee und den guten Ruf des Europa Verlags nutzen, um unsere Bücher an ein Publikum zu verkaufen, das uns bisher nicht kannte. Kurz gesagt: Wir würden dem Kläger durch die angebliche „Verwechslungsgefahr“ widerrechtlich Kunden klauen. Daher wird u.a. auf „Unterlassung“ geklagt. Eine Niederlage würde bedeuten, dass wir den Namen „Jungeuropa Verlag“ nicht mehr nutzen dürften.
Wer ist dieser Europa Verlag überhaupt?
Diese Frage ist tatsächlich gar nicht so einfach zu beantworten, denn die Europa Verlage GmbH, die der offizielle Kläger ist, hat die Europa-Verlag Aktiengesellschaft aus Zürich, auf dessen Erbe sie sich stolz beruft, erst 2015 gekauft. Dieser Verlag aus der Schweiz beruft sich auf seine „antifaschistische“ Tradition als Verlag der Emigration. Er sei ein Verlag für all jene, die „gegen Faschismus, Antisemitismus und Rassismus“ kämpfen.
Etwas irritierend wirkt vor diesem Hintergrund, dass aktuell auch Bücher von Thor Kunkel oder Gunnar Kaiser dort erscheinen. Auch David Engels veröffentliche im Europa Verlag …
Im Blogbeitrag erwähnt ihr, euer Auftritt bei der Frankfurter Buchmesse 2021 könnte „nicht ungesühnt“ bleiben. Wie hängt der jetzt mit der Klage zusammen?
Schenkt man den Ausführungen in der Klageschrift Glauben, dann wurde der Kläger erst durch diesen Auftritt auf unseren Verlag aufmerksam. Ein Buchhändler, der uns im Zuge der Berichterstattung über die Klage kontaktierte, hat Herrn Strasser als sehr gut vernetzten Akteur innerhalb der „Buchszene“ beschrieben. Wer weiß, wer sich im Namen dieser Klage hinter den Kulissen zusammengeschlossen und abgesprochen hat …
Wie wird Jungeuropa auf die Klage reagieren? Und wie stuft ihr die Erfolgsaussichten der Klage ein?
Wir wehren uns natürlich mit Klauen und Zähnen – das heißt mit einer umfassenden Erwiderung und mit der entsprechenden Berichterstattung zum Fall. Die Solidarität, die wir aktuell erfahren, ist phänomenal. Aus allen Ecken und Enden der Republiken melden sich Anwälte, Buchhändler und Kunden, die uns unter die Arme greifen wollen. Ein ganz großes Zeichen der Stärke und des Zusammenhalts!
Unsere Erfolgsaussichten? Eigentlich müssten die ziemlich gut sein. Die Klage hat eigentlich keinerlei Substanz – aus ganz verschiedenen Gründen. Wir haben vor Gericht aber schon wirklich alles erlebt …
Was ist das Worst-Case-Szenario – also was kann die Klage schlimmstenfalls für euch bedeuten? Und wie würde es danach mit Jungeuropa weitergehen?
Wenn ein Gericht rechtskräftig feststellt, dass „Jungeuropa“ nur eine Fahrt auf dem „Ticket“ des Europa Verlags gewesen sei, dann müssen wir unseren Verlag natürlich umbenennen – und, viel schlimmer, jeden Hinweis auf den alten Namen tilgen. Auf der Internetseite, aber vor allem auf den Büchern. Zudem müssten wir unter Umständen Schadensersatz zahlen. Irre, oder?
Wie es danach weitergeht … gute Frage. Vermutlich mit dem „Charlemagne Verlag“, ha ha.
Kann man euch irgendwie unterstützen?
Wir wappnen uns für einen langen und kostenintensiven Rechtskampf. Man kann uns auf drei Wegen helfen: durch Spenden, die erst einmal in den „Solifonds“ des Bürgernetzwerks „Ein Prozent“ fließen. Mit diesem Geld wollen wir den Rechtskampf führen. Zweitens: direkt bei uns einkaufen! Der Gewinn wird natürlich ebenfalls in den Rechtskampf fließen. Und natürlich sind wir für jeden fachlichen Rat dankbar. Wir suchen Zeitungsberichte, Artikel und Beiträge, die belegen, dass unser Verlag bereits vor der Buchmesse 2021 bekannt war. Anlässe – beispielsweise zur Veröffentlichung von „Marx von rechts“ – gibt es ja genug. Jetzt müssen wir das nur noch vor Gericht deutlich machen.
Kontoinhaber: EIN PROZENT E.V.
IBAN: DE97 8505 0300 0221 2132 60
BIC: OSDDDE81XXX
Verwendungszweck: Jungeuropa
Wir wünschen dem Verlag für den kommenden Rechtskampf nur das Beste und bedanken uns bei Philip Stein für das Gespräch!
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