Der Große Austausch ist die entscheidende politische Frage unserer Zeit. In diesem Beitrag widmen wir uns der materiellen Wirklichkeit, den unvermeidlichen Folgen und den ideologischen Ursachen des heiß umkämpften Begriffs.
Wer den Begriff des Großen Austauschs recherchiert, stößt auf Wikipedia sowohl auf richtige als auch falsche Informationen. Richtig ist, dass der Begriff auf den französischen Autor Renaud Camus zurückgeht. Richtig ist auch, dass der Begriff die langfristige Ersetzung europäischer Populationen mit nicht-europäischen Populationen bezeichnet. Falsch ist, dass wir hinter dieser Ersetzung eine Verschwörung vermuten: Es braucht keine Verschwörung, der Große Austausch passiert als das Ergebnis sinkender Geburtenraten und fahrlässiger Migrationspolitik. Aber dass er stattfindet, ist statistisches Faktum.
Die Zahlen hinter dem Phänomen
2021 waren 17,7 Prozent der österreichischen Bevölkerung im Ausland geboren. Sogenannten „Migrationshintergrund“ hatte bereits mehr als ein Viertel. Tabellenführer unter den Bundesländern ist selbstverständlich die Hauptstadt Wien, in der bereits knapp die Hälfte Migrationshintergrund hat. In jüngster Vergangenheit ist dieser Wert mit jedem Jahr angestiegen.
Der Islam war 2020 in Österreich dritt- und in Wien zweitgrößte Religionsgruppe, mit jeweils 775.000 beziehungsweise 200.000 Angehörigen. Damit lag der Islam zwar noch weit hinter der größten Religion, dem Katholizismus (4.910.000), aber die Identifikation mit dem Islam ist weitaus stärker: In einer österreichweiten Umfrage gaben 18,6% an, sich dem Islam zugehörig zu fühlen, gegenüber nur 31,9% dem Katholizismus.
Die Überfremdung erstreckt sich dabei nicht gleichmäßig auf alle Altersklassen, sondern ist bei der Jugend am stärksten: 28 Prozent aller österreichischen Schüler hatten 2020/21 eine nichtdeutsche Umgangssprache, im Wien bereits 56,6 Prozent. Nach Schultypen aufgeschlüsselt fallen Wiener Mittelschulen besonders auf, bei denen der Wert bereits bei 81,6 Prozent beträgt.
Diese Werte sind das Resultat einer zweiteiligen Entwicklung: Niedrige Geburtenraten der autochthonen österreichischen Bevölkerung würden alleine zu einem Rückgang der Bevölkerung führen. Ihnen gegenüber steht aber eine Einwanderungspolitik, die in den letzten zehn Jahren jährlich mehr als hunderttausend Migranten nach Österreich gespült hat – mit einem Höhepunkt 2015 mit 214.410 Menschen. Das Resultat: Die Bevölkerung steigt. Die durchschnittliche Fertilitätsrate von 1,46 beschönigt die Lage dabei sogar noch: Die Fertilität von Migrantinnen ist deutlich höher als die österreichischer Frauen.
Wie uns Statistiken täuschen
Der beliebteste statistische Begriff, um den Bevölkerungsaustausch zu modellieren – der Migrationshintergrund – trügt aber. Migrationshintergrund hat in der Statistik, wer im Ausland geboren wurde oder zumindest einen Elternteil hat, der im Ausland geboren wurde. Das heißt: Nach zwei Generationen scheint der Migrationshintergrund in der Statistik nicht mehr auf. Man betrachtet Assimilation als eine Art Automatismus: Nach zwei Generationen betrachtet die Statistik Migranten als ident mit Österreichern, deren Vorfahren seit Beginn der Aufzeichnungen hier leben.
Deshalb kann man auf separate Daten ausweichen, die die Entwicklung der Bevölkerung messen. Die Entwicklung des Islam ist zum Beispiel aufschlussreich – schließlich stammt die Migration nach Europa hauptsächlich aus islamischen Ländern, allen voran aus der Türkei, aus Syrien und aus Afghanistan. Genauso hilfreich ist die Umgangssprache: Religion und Umgangssprache drücken kulturelle Identität aus und zeigen klar an, wer sich nicht assimiliert hat.
Alternativ bieten Statistiken auch eine Aufschlüsselung der Migration nach Herkunft. Aber auch hier wird gerne geschummelt: Migranten aus der Türkei werden als innereuropäische Migration betrachtet, was sie offensichtlich nicht sind.
Migration und Assimilation
Im Endeffekt verschleiern alle Statistiken, was eigentlich zählt: Ethnokulturelle Ähnlichkeit der Migranten. Migration in der heutigen Form stellt eine grundsätzliche Gefahr für die ethnokulturelle Einheit eines Staates dar, die dieser nur verkraften kann, wenn die Voraussetzungen zur Assimilation gegeben sind. Assimilation bedeutet, dass ein Migrant sich völlig mit seiner neuen Heimat identifiziert und er selbst, oder zumindest seine Nachkommen, nicht mehr von der autochthonen Bevölkerung unterscheidbar ist. Alternativ entstehen in einem Staat langsam Gruppen ursprünglich fremder Populationen – was sich in Parallelgesellschaften äußert.
Damit Assimilation gelingt, braucht es gewisse Voraussetzungen. Erstens darf Migration von nirgendwo ein gewisses Kontingent überschreiten: Sogar aus einem Nachbarland wäre eine Million Migranten auf einmal offensichtlich nicht assimilierbar. Ein Land, das seine Identität erhalten will, müsste Kontingente berechnen, die nicht überstiegen werden dürfen. Diese Kontingente würden auf jeden Fall deutlich unter aktuellen Einwanderungszahlen liegen.
Zweitens spielt die Identität der Migranten aber eine Rolle: Menschen aus ethnokulturell ähnlichen (Nachbar-)Ländern lassen sich realistisch assimilieren. Je fremder ein Migrant aber kulturell und ethnisch ist, desto unwahrscheinlicher ist es, dass er sich assimiliert. Das heißt, Kontingente müssten je nach Herkunftsland unterschiedlich festgelegt und vor allem gegen die Argumente für Migration abgewägt werden: Die USA etwa profitiert zwar wirtschaftlich von ostasiatischen Migranten, aber deren starke kulturelle Identität sowie kulturelle und ethnische Fremdheit bedeutet, dass sie sich kaum bis gar nicht assimilieren lassen.
Vor allen Dingen muss nämlich der Wille da sein, sich zu assimilieren. Fehlt dieser, ist Migration ab dem ersten Mann brandgefährlich: Wer kein Interesse daran hat, sich zu assimilieren, will die Parallelgesellschaft, das liegt in der Natur der Sache.
Und warum ist das ein Problem?
Nationalstaaten existieren, um die politischen Interessen von Völkern – das heißt, Nationen – umzusetzen. Allen voran ist das deren Existenz: Völker bilden Staaten, um ihre Existenz in einer risikoreichen Welt behaupten zu können.
Lässt ein Nationalstaat beliebige Mengen an Einwanderung zu, kommt er dieser Aufgabe nicht mehr nach. Wenn ein Volk nicht mehr praktisch deckungsgleich mit der Bevölkerung des Staats ist, sondern nur mehr eine Minderheit unter vielen, kann es diesen Staat nicht mehr legitim als seinen eigenen bezeichnen. Es hat damit keine politische Entität mehr, die für seine Interessen eintritt. Besitzt es dann keine starke Identität, kann es im multikulturellen Geflecht des entstandenen Multiminoritätenstaats aufgehen – und aufhören zu existieren.
Wir wählen das Volk dabei nicht als willkürliche Kategorie aus, die uns nun einmal wichtig ist: Egal welcher Ideologie er angehört, der Mensch fühlt sich Menschen, die ihm kulturell und ethnisch ähnlich sind, verbundener. Dieser Instinkt äußert sich vor allem in Extremsituationen (man schaue etwa in amerikanische Gefängnisse), in die der durchschnittliche moderne Mensch selten gerät, deshalb kann er sich erlauben, ihn zu verleugnen. Bis es zu spät ist.
Dystopie Multiminoritätenstaat
Die Nachteile eines Multiminoritätenstaats sind belegbar: Da sich die Einwohner nicht miteinander identifizieren, sinken Vertrauen und Hilfsbereitschaft. Das hat ein Ansteigen der Kriminalität und einen Abfall von Sozialeinrichtungen zur Folge, und schließlich äußern sich auf jeder Ebene der Gesellschaft ethnische Konflikte. Der Staat wird entweder zum totalitären Machtinstrument einer der ethnischen Gruppen (das zum Scheitern verurteilt ist) oder zieht sich weitestgehend zurück und herrscht über einen mehr und mehr anarchischen Raum – siehe den multikulturellen Staat par excellence, die USA.
Es fällt in sämtlichen westlichen Ländern auf, dass Migranten unter den Arbeitslosen und in der Kriminalität deutlich überrepräsentiert sind. Das entspricht aber nicht den Werten in ihren Heimatländern, es liegt nicht „in der Natur“ der Migranten, kriminell oder faul zu sein. Aber in einem Land, dem sie sich nicht verpflichtet fühlen, sehen viele der vor allem jungen Männer keinen Grund, ihren Beitrag zu leisten.
Auch die Politik wird von den notwendigerweise entstehenden ethnischen Konflikten gefressen: Wo früher ideologische Parteien waren, sind jetzt nur mehr die Interessensvertreter ethnischer Gruppen. Erste Anzeichen dafür sieht man in den alten europäischen sozialistischen Parteien, die sich nur mehr über Wasser halten, indem sie sich zum Sprachrohr der Migranten degradieren.
Ein Zeichen der Zeit
Der Große Austausch ist von niemandem geplant worden. Es gibt schon lange Menschen, die sich ein derartiges Szenario wünschen, aber keiner von ihnen hätte die nötige Macht besessen. Tatsächlich ist der Große Austausch die logische Folge momentaner politischer Trends.
Weibliche Arbeitstätigkeit und andere Folgen der Ideologie des Feminismus haben zu einem Rückgang der Geburtenraten geführt. Frauen bekommen später Kinder, oder entscheiden sich überhaupt gegen Kinder und für Karriere oder Hedonismus. Das würde von selbst zu einem Rückgang der Bevölkerung führen, wie ihn etwa Japan verzeichnet. Wirtschaftliche Interessen verlangen aber junge Arbeitskräfte – so ist zum Beispiel das Pensionssystem in Gefahr, wenn immer weniger eingezahlt und immer mehr ausbezahlt wird.
Für die liberal veranlagten Politiker unserer Zeit ist die Identität keine Kategorie: Ein Liberaler sieht weltweit nur ungebundene Individuen, die Wohnort und Kultur beliebig wählen können. Für ihn ist es also problemlos möglich, die BIP-generierende Lebendmasse Mensch von einem Land in ein anderes zu verschieben. Damit stecken liberale Wirtschaftsparteien wie die ÖVP unter einer Decke mit Linksparteien wie der SPÖ oder den Grünen, die ethnische und kulturelle Unterschiede zwar sehen, aber hassen: Für sie ist jeder Unterschied zwischen zwei Gruppen eine ungerechte Machtstruktur, die beseitigt werden muss. Jeder Unterschied trägt den Keim von Konflikt und Unterdrückung in sich, deshalb sollen alle Menschen gleich gemacht werden – Migration ist der beste Weg dazu.
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