Interne Vernichtungskämpfe veranlassen die AfD Niedersachsen auf ihrem Parteitag, der Jungen Alternative ihren Status als Jugendverband abzuerkennen. Wenig überraschend sorgte dies für eine Welle der Verärgerung in der Jungen Alternative.
Die Junge Alternative Niedersachsen verliert ihren Status als Jugendverband. Das beschloss die AfD Niedersachsen vergangenen Samstag auf ihrem Parteitag in Hannover. Ein Teil der Niedersachsener AfD stimmte einem Antrag zu, der die Zusammenarbeit mit der Jugendorganisation beenden soll. Die erst im April 2021 neugegründetete Junge Alternative (JA) Niedersachsen leistete in den letzten Monaten trotz erheblichen Widerstands aus der eigenen Partei hervorragende Aufbauarbeit.
Landtagsabgeordneter Wichmann stempelt JA als verfassungsfeindlich ab
Für viele war dieser Schritt keine Überraschung und teilweise vorhersehbar. Initiiert wurde der Antrag gegen die Junge Alternative von Klaus Wichmann: „Der Landtagsabgeordnete Klaus Wichmann, hat gezielt irreführende Aussagen getroffen und den Landesverband der Jungen Alternative für Niedersachsen als verfassungsfeindliche Organisation abgestempelt. Er machte uns, die JA NDS, für die Beobachtung des AfD Landesverbandes Niedersachsen durch den Verfassungsschutz verantwortlich“, klagt der stellvertretende JA-Landesvorsitzende Adrian Maxhuni in einer Stellungnahme. Der JA-Bundesvorsitzende Carlo Clemens twitterte, es sei ein „furchtbares Signal, dass die Jugendorganisation als Bauernopfer für machtpolitische Muskelspiele herhalten musste“. Er wolle Beschwerde gegen die Nicht-Anerkennung einlegen.
Junge Patrioten opfern ihre eigene Zukunft
„Junge Patrioten setzen ihre gesamte Zukunft aufs Spiel, wenn sie sich im Rahmen der JA für unser aller Heimat einsetzen. Dafür erhalten sie in der Regel keine wirkliche Bezahlung oder Förderung, keine lukrativen Netzwerke und Karriereoptionen wie bei der Union, den Grünen oder der SPD. Sie werden dafür in den Bildungseinrichtungen, den Universitäten und auf dem Berufsmarkt gebrandmarkt und aussortiert, während linke bis linksextreme Aktivisten von Staatsseite gefördert und in einflussreiche Posten gehoben werden“, schreibt der stellvertretende Vorsitzende der JA Brandenburg und Mitglied des Bundestages Hannes Gnauck in einer Stellungnahme.
Um den Existenzkampf zu bestehen, braucht eine Partei eine Nachwuchsorganisation. Die AfD muss begreifen, dass die Anbiederung an den politischen Gegner nur der Partei selbst schadet. Diese Gefallsucht ändert nichts an dem Feindbild, das die AfD in den Augen des Verfassungsschutzes und des bunten Kartells darstellt. Nicht die Junge Alternative oder einzelne Akteure stellen einen Störfaktor dar, sondern die gesamte AfD als Oppositionspartei.
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