Das „Filmkunstkollektiv“ war am Wochenende mit Kameras und Mikrofon beim Bauernaufstand in den Niederlanden vor Ort. Wir haben sie gebeten, den Lesern des Heimatkurier exklusiv ihre Eindrücke zu schildern.
Ein Gastbeitrag des Filmkunstkollektivs
In den Niederlanden werden den Bauern durch einen „Green New Deal“ ökologische Richtlinien aufgezwungen, die in der Realität nicht einhaltbar sind. Wer gegen diese verstößt, muss künftig hohe Strafen zahlen und ist damit meist gezwungen, sein Land weit unter Wert zu verkaufen. Das führte in den letzten Wochen zu massiven Protesten der betroffenen Landwirte. Als uns die ersten Bilder davon erreichten, war klar, dass wir davon berichten müssen.
„Es wirkte wie ein Volksfest“
Mit Kameras und mobilem Studio fuhren wir letzten Freitag über die Grenze. Ziel war unsere Unterkunft im Raum Amsterdam. Dabei passierten wir brennende Heuballen und besetzte Brücken. Das war natürlich die perfekte Gelegenheit für ein erstes Interview. Als wir uns dem Brückenprotest näherten, hörten wir schon aus der Ferne laute Musik und Gelächter. Auch aus umliegenden Dörfern waren viele solidarische Menschen gekommen, um die Bauern zu unterstützen. Alles wirkte wie ein Volksfest. Mit einem Kasten Bier im Schlepptau konnten wir uns direkt das Vertrauen der Bauern sichern und der gesunden Abneigung gegenüber Kameras entgegenwirken.
Aufbauarbeit von Generationen wird zerstört
Da die Bauern bis in den späten Nachmittag auf den Äckern und in den Ställen arbeiteten, war die Lage am nächsten Tag erstmal ruhig. Wir konnten dafür direkt auf den Feldern ins Gespräch kommen. Die persönlichen Geschichten hinterließen bei uns den größten Eindruck. Viele Bauern berichteten, dass der Hof, den sie verkaufen mussten, seit Generationen ihrer Familie gehörte. Durch die Öko-Repression der Regierung wird eine generationenlange Aufbauarbeit systematisch zerstört.
Bauern sind der Polizei überlegen
Immer wieder wurden Fake-Aktionen angekündigt, um die Kräfte der Polizei zu binden. So konnte auch die Blockade einer Autobahnauffahrt, der wir uns schließlich anschlossen, nicht verhindert werden. Zwischen Rauch, Hupen und Sirenen erzählten uns die Bauern immer wieder dieselbe Geschichte: Jeder hatte entweder sein eigenes Land verloren oder stand jemandem nahe, der verkaufen musste. Die Lage der Bauern ist deutlich ernster, als wir zunächst dachten.
Bier trinken mit den Bauern
Dann kam das Kommando zum Weiterfahren. Wenige Traktoren blockierten die Polizei, während der Großteil über Wiesen und Feldwege einen neuen Protestort ansteuerte. Die PKWs der Einsatzkräfte hatten keine Chance: Nie war klar, wann und wo das nächste Feuer oder die nächste Blockade auftauchen würde. In der Hitze des Moments wurde unser Filmteam schließlich auch getrennt. Ein Teil raste zur nächsten Blockade, der andere trank mit den „Boeren“ Bier neben brennenden Reifen.
Eines ist uns nach unserer Reise klar geworden: Die Niederlande leiden schon länger unter einer globalistischen Ernährungspolitik. Wenn die Landwirtschaft dort den Kampf verliert, wird sich dasselbe in anderen europäischen Ländern vollziehen.
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