Der Bevölkerungsaustausch in Frankreich geht in die nächste Runde: Zukünftig will man Migranten verstärkt in ländlichen Gebieten ansiedeln. In einer Rede beschwor der französische Präsident Emmanuel Macron vergangene Woche ein „besseres System zur Umverteilung“ und beklagte, dass „Menschen, die zu uns kommen“ derzeit in „schlechten Stadtvierteln, teilweise in den ärmsten Gebieten der Republik“ untergebracht würden.
Leben wie Gott in Frankreich, am besten in der sonnigen Provence oder an der bretonischen Küste – wenn es nach Emmanuel Macron geht, dann soll dieser Traum vieler fremdländischer Siedler bald wahr werden. Vergangene Woche erklärte Frankreichs Präsident in einer Rede, dass Anfang nächsten Jahres ein Gesetzentwurf zur Reform des französischen Einwanderungs- und Asylsystems vorgelegt werde. Darin enthalten: Eine Umverteilung von Migranten in ländliche Gebiete, die vom Bevölkerungsrückgang betroffen sind. Die derzeitige Politik sei „absurd“ und „unmenschlich“.
Macron verkehrt die Krise zur „Chance“
„Es gibt bei uns ländliche Gegenden, aus denen abgewandert wird und die damit Bevölkerung verlieren“, sagte Macron in seiner Rede. Durch die Einwanderer hätte man nun „eine großartige Möglichkeit“, die vom demographischen Wandel stark betroffenen Gegenden neu zu bevölkern. „Wir sollten den Ankommenden genau dort ansiedeln, um ihnen bessere Chancen zu geben und dem Problem der Landflucht entgegenzuwirken.“
Laut einem Bericht vom November vergangenen Jahres schätzte der französische Innenminister Gérald Darmanin die illegale Ausländerbevölkerung Frankreichs auf 600.000 bis 700.000 Menschen. „Frankreich hat weit weniger illegale Einwanderer als die meisten großen Länder in Europa, zum Beispiel im Vergleich mit Großbritannien“, spielte Darmanin das Problem seinerzeit herunter: „zwischen 1 und 1,5 Millionen gegenüber 600.000 bis 700.000 bei uns.“ Macron selbst vermeidet Begriffe wie „illegale Einwanderer“, sondern spricht in der oberlehrerhaften Diktion einer grünen Integrationsbeauftragten von „Frauen und Männern, die zu uns kommen“ – und ähnelt darin dem Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft, das 2016 von „ländlichen Räumen als Integrationslabor für Menschen mit Bleibeperspektive“ (!) sprach.
Gegenvorschläge von Le Pen und Zemmour
Macrons irrwitziger Vorschlag blieb nicht ohne Reaktion: „Emmanuel Macron will illegale Ausländer auf ländliche Gebiete verteilen. Wir glauben, dass sie nach Hause zurückkehren sollten„, konterte Marine Le Pen, Vorsitzende des Rassemblement National, auf Twitter. „Da er das Gesetz nicht anwenden kann, will er es ändern. Wir werden uns diesem neuen Wahnsinn entgegenstellen!“
Wie eine Bevölkerungspolitik des gesunden Menschenverstands aussehen könnte, hatte Éric Zemmour (Reconquête) während der französischen Präsidentschaftswahlen skizziert: 10.000 Euro „Geburtsbeihilfen“ solle man den Franzosen zahlen, um das Land auf natürliche Weise wieder zu bevölkern – verglichen mit den „50.000 Euro, die jedes Jahr pro unbegleitetem illegalen Minderjährigen ausgegeben werden“, so Zemmour weiter, eine wesentlich günstigere und nachhaltige Lösung des Demographie-Problems.
Ihnen gefällt unsere Arbeit? Sie können den „Heimatkurier“ dauerhaft fördern oder einmalig unterstützen.