Jedes Jahr ziehen hunderte Pariser im Fackelschein durch die altehrwürdigen Gassen ihrer Stadt und erweisen so ihrer Stadtpatronin die Ehre. Die Veranstaltung ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, dass zahlreiche Franzosen ihre Heimat trotz fortschreitender Überfremdung noch lange nicht aufgegeben haben. Am vergangenen Samstag hat der Zug erneut stattgefunden – wir veröffentlichen hiermit einen Erlebnisbericht eines deutschen Teilnehmers.
Ein Erlebnisbericht
Jedes Jahr im Jänner versammeln sich seit nun fast 20 Jahren patriotische Pariser zu einem Ehrenzug durch die Innenstadt. Im Mittelpunkt steht die 488 n. Chr. geborene Heilige Genoveva, die Schutzpatronin von Paris. Von der Türmchenbrücke, gleich neben der imposanten Kirche Notre Dame, geht es durch die verwinkelten Gassen des alten Paris bis zum Platz der heiligen Genoveva vor der Pfarrkirche Saint-Étienne-du-Mont und dem Pantheon.
Erinnerung an Vorfahren steht im Mittelpunkt
Der Aufzug ist nicht direkt politisch, sondern kulturell. Man findet keine politischen Forderungen auf den Transparenten und Fahnen, die von den Organisatoren ausgegeben werden. Nur das Stadtwappen von Paris – ein Schiff auf blau-rotem Grund – sowie Abbildungen der heiligen Genoveva. Man soll sich erinnern, an die Vorfahren, die unsere Existenz ermöglicht haben und sich zu diesem Ziel oft durch viele Entbehrungen kämpfen mussten. Man soll sich auf seine Wurzeln besinnen, die – wie im Falle von Paris – mehr als tausend Jahre alt sind, um in der schnellen und entfesselten Moderne nicht den Halt zu verlieren.
Repression durch Präfektur
Der Zug wird von niemandem gestört. Es gibt keine Gegendemonstranten, lediglich vereinzelte Pöbeleien oder Buh-Rufe. Es ist in Frankreich – anders als hierzulande – nicht üblich, Demonstrationen des Gegners zu sabotieren. An diesem Abend bleibt alles völlig ruhig. Umso schwerer wiegt es, dass die Präfektur Paris den Ehrenzug aufgrund einer vermeintlich angespannten Sicherheitslage durch größere, linke Demos am selben Tag verbieten wollte. Die offensichtlich rechtswidrige Repression konnte durch eine juristische Intervention der Organisatoren noch rechtzeitig abgewehrt werden.
Politischer Kontext
Dank des Sieges vor Gericht konnte sich der 500 Mann starke Ehrenzug also vom Treffpunkt aus in Bewegung setzen. Trotz des kulturellen Hintergrunds der Veranstaltung mussten die Organisationen auch für kurze Zeit politisch werden: Während Migrantenbanden die Stadt seit mehreren Jahrzehnten zunehmend unsicherer machen und die Spuren der Kurdenkrawalle noch allgegenwärtig sind, haben die Pariser noch immer den grausamen Mord an der 12-jährigen Lola in Erinnerung. Beides wurde von den Rednern adressiert, die Menge antwortete mit „On est chez nous!“ – das kann sinnhaft mit „Das ist unser Land – hier gelten unsere Regeln!“ übersetzt werden.
Der Überfremdung zum Trotz
Während des Ehrenzuges durch die Innenstadt erleuchteten abwechselnd Wachsfackeln und Pyrotechnik das nächtliche Paris, die engen Gassen der Altstadt ließen die mit Leidenschaft gerufenen Parolen laut widerhallen. Nach gut einer Stunde wurde die Demo mit zwei Reden vor dem Pantheon beendet. Der heiligen Genoveva wurde damit auch im Jahr 2023 wieder ihre Ehre erweisen – der um sich greifenden Überfremdung und Identitätskrise zum Trotz.
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