Italien: Über 145.000 Ankünfte und ein fataler Deal mit Albanien

Über 145.000 Ersetzungsmigranten sind seit Jahresbeginn in Italien gelandet – die von Meloni im Wahlkampf vollmundig versprochene Seeblockade bleibt weiterhin aus. Dafür lässt sie nun zwei Auffangzentren für Illegale bauen – nicht in Nordafrika, sondern in Albanien. Im Gegenzug will die italienische Ministerpräsidentin für den EU-Beitritt Albaniens werben. Ein fatales Geschäft.

Seit Jahresbeginn überfluteten bereits 145.314 Migranten die Apennin Halbinsel. Die überwiegende Mehrheit der Asylanten stammt aus dem afrikanischen Raum. Zum Vergleich: Im Jahr 2021 wurden insgesamt 54.733 Ankünfte in Italien registriert. Das entspricht einem Anstieg von satten 165 Prozent in den vergangenen zwei Jahren. Kein Wunder, dass die Aufenthaltsgenehmigungen 2022 ein Rekordhoch erreichen. Doch Georgia Melonis versprochene Seeblockade bleibt weiterhin aus. Stattdessen setzt die italienische Ministerpräsidentin auf den Bau von Asyllagern.

Nicht in der EU, aber in Europa

Besagte Asyllager sollen zwar nicht in Italien, aber dennoch in geographischer Nähe und in Europa errichtet werden. Das Land der Wahl ist Albanien. Der Nachbarstaat soll in Zukunft bis zu 36.000 Migranten, die zuvor von italienischen Booten abgefangen wurden, aufnehmen. In Anbetracht der bisher über 145.000 Ankünfte in diesem Jahr ein schwacher Trost. Unabhängig davon, wie viele Ersetzungsmigranten Albanien am Ende prozentuell aufnimmt, so befinden sich die Asylanten trotzdem auf europäischem Boden – egal ob EU- oder Nicht-EU-Staat. Erst einmal dort angelangt, ist eine Weiterreise in den Westen äußerst wahrscheinlich.

Belastung für EU-Nettozahler

Berichten zufolge wurde der Vertrag zwischen der italienischen Regierung und Albanien im August 2023 beschlossen. Der albanische Ministerpräsident Edi Rama betont zwar seine Hilfsbereitschaft, geht aber selbst nicht mit leeren Händen aus. Im Gegenzug versprach ihm Meloni, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um Albanien den EU-Beitritt zu ermöglichen. Damit entlarvt sich die italienische Ministerpräsidentin erneut als Handlanger transatlantischer Interessen.

Die EU-Mitgliedschaft Albaniens wäre für Nettozahler in der EU, insbesondere für Deutschland, eine weitere erhebliche Belastung. Nur Remigration, sowie die Streichung von Sozialleistungen für Migranten kann dem Bevölkerungsaustausch und der Ersetzungsmigration ein Ende setzen.

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