Der Mangel an Pflegekräften wird häufig als Vorwand herangezogen, um die schrankenlose Zuwanderung nach Österreich zu rechtfertigen. Ein Mödlinger Unternehmen will nun direkt Pflegepersonal aus Tunesien anwerben, die Stadt Wien unterstützt das Vorhaben. Dabei gäbe es weitaus bessere und nachhaltigere Optionen, den Fachkräftemangel zu bekämpfen.
Wenn es darum geht, die Masseneinwanderung nach Österreich zu rechtfertigen, greifen Migrationsbegeisterte immer wieder auf dieselben fadenscheinigen Argumente zurück. Eine beliebte Phrase ist dabei der sogenannte „Fachkräftemangel“, der nur durch Migration effektiv bekämpft werden könne. Tatsächlich wird in Wien das Pflegepersonal immer knapper. Um diesem Umstand entgegenzuwirken, hat es sich ein Mödlinger Unternehmen zur Aufgabe gemacht, in Zukunft Pflegekräfte direkt in Tunesien zu rekrutieren und nach Wien zu holen. Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) unterstützt Vorstöße dieser Art. Ausländische Pflegekräfte seien ein wichtiger Baustein, um dem Mangel in diesem Bereich entgegenzuwirken.
Import fremder Arbeitskräfte führt zu Problemen
Es mag sein, dass die Rekrutierung von Pflegekräften im Ausland auf den ersten Blick als eine effiziente Methode erscheint, dem Pflegekräftemangel entgegenzuwirken. Es ist mit Sicherheit die unmittelbar einfachste und bequemste Option. Doch wer etwas weiter über den Tellerrand blickt, merkt schnell, dass diese Option mit zahlreichen Problemen verbunden ist. Einerseits erschweren kulturelle Unterschiede und Sprachbarrieren die Pflegearbeit. Andererseits führt die Zuwanderung aus fremden Kulturen zu massiven gesellschaftlichen Problemen und einer Beschleunigung des Bevölkerungsaustausches. Dass diese Problematiken den verantwortlichen Politikern recht egal sind, dürfte mittlerweile keinen mehr verwundern.
Migration nicht die einzige Lösungsoption
Meist ganz bewusst übersehen wird, dass es neben der Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte weitere, durchaus bessere Alternativen gibt. Der Gesundheitssprecher der FPÖ-Wien, Wolfgang Seidl, äußert sich hierzu wie folgt: „Solange sich dutzende Arbeitssuchende und Langzeitarbeitslose in den heimischen Jobcentern des AMS drängen, ist jede Rekrutierung von Pflegekräften im Ausland kontraproduktiv“. Er fordert stattdessen eine Ausbildungsoffensive am eigenen Arbeitsmarkt: „Wir müssen den Pflegeberuf in vielerlei Hinsicht attraktiveren und eine Umschulungs- und Ausbildungsoffensive starten. Bessere Entlohnung und eine Entakademisierung der Ausbildung können hier ein Schlüssel sein“. Er zeigt damit deutlich, dass die Wahl nicht ausschließlich zwischen den Optionen „Pflegenotstand“ oder „Migration“ besteht, sondern dass es auch andere, bessere Alternativen gibt.
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